Fellow (ehemalig)

Prof. Dr. Clifford Ando

Professor am Department of Classics, History and Law der University of Chicago

Forschungsprojekt:
Toleranz in der römischen Antike

Forschungsvorhaben:
Inwieweit kann man bereits in der römischen Antike von Toleranz und religiösem Pluralismus als Rechtfertigungsnarrativ sprechen? Die Fellowship setzt sich mit dem kaiserlichen Rom des 3. Jahrhunderts und damit einer Phase auseinander, in der beobachtet werden kann, wie sich eine stärker werdende monotheistische Religion mit universalen Ansprüchen in einer Welt einrichtet, in der das Zusammenleben verschiedener Religionen wie eine Selbstverständlichkeit erschien. In dieser Zeit fanden zum einen die ersten Christenverfolgungen statt, zum anderen wurden von Christen Argumente vorgetragen, die in der Geschichte des Toleranzgedankens eine große Rolle spielen. Der Kampf der Christen für ihre religiöse Freiheit hatte für spätere Rechtfertigungsnarrative der Toleranz eine große Bedeutung. Für eine gewisse Zeit bildete die Ermöglichung der Anbetung vieler Götter eine wichtige Rechtfertigung kaiserlicher Herrschaft im religiös diversen Reich. Was begünstigte diese neue Form der Rechtfertigung durch religiösen Pluralismus und warum endete die Phase so rasch, diese und andere Fragen sollen in dem Forschungsvorhaben diskutiert werden. 

Veranstaltungen:
Seminar mit Prof. Dr. Hartmut Leppin, 15. Juli 2015, 15 Uhr
Tolerance in Antiquity

  • Biografische Angaben

    Clifford Ando ist Professor am Department of Classics, History and Law der University of Chicago. Er forscht schwerpunktmäßig über die Geschichte von Religion, Recht und Staatlichkeit im römischen Imperium. Speziell die Kategorien Staatsbürgerschaft, Rechtspluralismus und Toleranz sowie das Verhältnis zwischen Zivilrecht, öffentlichem Recht und internationalen Recht in der römischen Rechtstradition interessieren ihn. Clifford Ando war Fellow und Gastprofessor an Universitäten in Canada, Frankreich, Deutschland, Neu Seeland, Süd Afrika und den USA. Er studierte in Princeton und promovierte an der University of Michigan.

  • Publikationen

    Empire, state and communicative action, in: Christine Kuhn (Hrsg.), Politische Kommunikation und öffentliche Meinung in der antiken Welt, Franz Steiner, Stuttgart 2012, S. 219-229.

    Die Riten der Anderen, in: Mediterraneo Antico 15.1-2 2012, S. 31-50.

    Pluralism and Empire, from Rome to Robert cover, in: Critical Analysis of Law: An International & Interdisciplinary Law Review 1 2014, S. 1-22.

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

Veranstaltung
14.07.2025 | Frankfurt

Utopie und Aufbruch der 1968er – Was von politischer Rebellion und individueller Selbstbefreiung geblieben ist

Podiumsdiskussion

Die Diskussionsrunde mit Rainer Langhans, Christa Ritter, die seit 1978 zur Selbsterfahrungsgruppe um Langhans gehört, und dem Sozialphilosophen Martin Saar widmet sich utopischen Vorstellungen, die von der 1968er Bewegung ausgingen, und beleuchtet deren Ideale, Impulse, individuelle und gesellschaftspolitische Nachwirkungen.

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Veranstaltung
10.07.2025 | Frankfurt am Main

Territorial Justice by Lea Ypi

Workshop

Workshop on the new book by Lea Ypi (LSE). With, among others: Andrea Sangiovanni and Ayelet Shachar.

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Veranstaltung
08.07.2025 | Frankfurt am Main

Ein anderer Blick: Die Relevanz von Betroffenenperspektiven auf Polizei und Rassismus

Ringvorlesungen

Vortrag von Leonie Fuchs (NaDiRa / DeZIM-Institut) über empirische Erkenntnisse der Betroffenenperspektiven von Rassismus in der Polizei. Teil der Ringvorlesung „Rassismus in der Polizei“.

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Veranstaltung
01.07.2025 | Brüssel

Europa in einer multipolaren Welt – Wie kann die EU den Herausforderungen gegenüber Großmächten begegnen?

Crisis Talk

Impuls von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff mit anschließender Podiumsdiskussion

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News
22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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News
19.05.2025

Was kann eine barocke Tapisserie über koloniale Ikonographie erzählen?

Vortrag von Cécile Fromone am 21. Mai. Die Professorin am Department of the History of Art and Architecture der Harvard University sowie Direktorin der Cooper Gallery am Hutchins Center und Autorin wird über lange vergessene afrikanische Ursprünge der Ikonographie und deren koloniale Dimension referieren.

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News
05.05.2025

Normative Orders Newsletter 01/25 erschienen

Der Newsletter aus dem Forschungszentrum Normative Ordnungen versammelt mehrmals im Jahr Informationen über aktuelle Veranstaltungen, Berichte, Neuigkeiten und Veröffentlichungen. Lesen Sie hier die erste Ausgabe 2025.

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News
05.05.2025

„Hitler. Geschichte eines Diktators“ von Sybille Steinbacher erscheint am 15. Mai 2025

Das Buch neue der Historikerin befasst sich mit Hitlers Herkunft, den Wurzeln seines Antisemitismus sowie seinem Aufstieg.

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News
29.04.2025

Öffentliche Ringvorlesung „Rassismus in der Polizei“ beginnt am 13. Mai 2025

Rassismus in der Polizei hat verschiedene Dimensionen. In der Ringvorlesung „Rassismus in der Polizei – Empirische Befunde, methodische Herangehensweisen und Kontroversen“ werden drei empirische Studien zur Polizeiarbeit vorgestellt.

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