Fellow (ehemalig)

PD Dr. Bernhard Jakl

Privatdozent an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Philosophischen Fakultät der LMU München

Forschungsthema:
»Autonomie-orientierte Normenbegründung als vertrauensbildende Konfliktbewältigung der globalen Digitalisierung«

Projektbeschreibung:
Aktuelle Vertrauenskrisen im demokratischen Rechtsstaat spiegeln sich in besonderem Maße bei der Frage, wie die digitalen Umwälzungen rechtlich eingehegt werden sollen. Bisherige Entwicklungen des Datenschutzes, des Wettbewerbsrechts und der Meinungsfreiheit legen nahe, dass grenzüberschreitende Vorgaben für ein grenzenloses Internet bei gleichzeitig territorial begrenzter Verbindlichkeit demokratischer Gesetzgebung wesentlich über eine Informalisierung staatlicher Macht erreicht werden können.

Ziel des Projekts ist es, diese Veränderungen der Konfliktbearbeitung und des damit einhergehenden Rechtsvertrauens herauszuarbeiten. Dazu werde ich rechtliche Argumentationsstränge diskutieren, die unter den sich wandelnden Bedingungen der Digitalisierung eine kollektiv wie individuell autonomie-orientierte Konfliktbearbeitung weiterhin ermöglichen. (Bernhard Jakl)

Veranstaltungen:
Der Vortrag zum Projekt »Autonomie-orientierte Normenbegründung als vertrauensbildende Konfliktbewältigung der globalen Digitalisierung« fand am 9. Juni 2022 um 11 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften statt.

  • Biografische Angaben

    PD Dr. Bernhard Jakl ist Privatdozent an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach seiner Promotion an der LMU München hat er sich dort mit einer Arbeit über die Autonomie des Rechts habilitiert (2012, Venia Legendi für Philosophie) und an der Universität Münster mit einer Arbeit über das deutsche und europäische Schuldvertragsrecht (2017, Venia Legendi für Bürgerliches Recht, Europäisches Privatrecht, Medizinrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie). Er hat an den Universitäten Frankfurt am Main, München, Münster, Siegen und des Saarlandes gelehrt.

    Forschungsschwerpunkte:
    Bürgerliches Recht und Europäisches Privatrecht, Recht der Digitalisierung, Medizinrecht; Grundlagen des Rechts, insbes. Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie und interdisziplinäre Rechtsforschung; Praktische Philosophie, Geschichte der Philosophie, insbes. klassische deutsche Philosophie (Kant, Fichte, Hegel).

  • Publikationen

    • »Jenseits des Datenschutzes – die 10. GWB-Novelle als informalisierter Neuansatz des Internet-und Datenwirtschaftsrechts«, in: Recht Digital 2 (2021), S. 71-78.
    • »Das Recht der künstlichen Intelligenz. Möglichkeiten und Grenzen zivilrechtlicher Regulierung«, in: MMR. Zeitschrift für IT-Recht und Recht der Digitalisierung (2019), S. 711-715.
    • Handlungshoheit. Die normative Struktur der bestehenden Dogmatik und ihrer Matrialisierung im deutschen und europäischen Schuldvertragsrecht, Mohr Siebeck 2019.
    • »Autonomy, Pluralism and Public Deliberation«, in: Yearbook for Eastern and Western Philosophy, Bd. 1: Publicity and Public Sphere, De Gruyter 2016, S. 57-68.
    • »Absoluter Grundrechtsschutz oder interaktive Grundrechte?«, in: Ludwig Siep/Thomas Gutmann/Michael Städtler/Bernhard Jakl (Hg.): Von der religiösen zur säkularen Begründung staatlicher Normen. Zum Verhältnis von Religion und Politik in der Philosophie der Neuzeit und in rechtssystematischen Fragen der Gegenwart, Mohr Siebeck 2012, S. 239-267.
    • Recht aus Freiheit. Die Gegenüberstellung der rechtstheoretischen Ansätze der Wertungsjurisprudenz und des Liberalismus mit der kritischen Rechtsphilosophie Kants, Duncker & Humblot 2009.

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

News
30.06.2025

Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich im EJPT erschienen

Der Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich ist soeben Open Access im European Journal of Political Theory (EJPT) erschienen. Ulrich bringt darin die Perspektive des radikalen Realismus mit der kritischen Theorie Adornos in einen produktiven Dialog.

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News
30.06.2025

Prof. Dr. Franziska Fay mit dem Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 ausgezeichnet

Prof. Dr. Franziska Fay (Juniorprofessorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt Politische Anthropologie Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und ehemalige Postdoktorandin des Forschungszentrums Normative Ordnungen der Goethe-Universität) erhält den Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Publikation
25.06.2025 | Onlineartikel

Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?

Ulrich, Amadeus (2025): Ideology and suffering: What is realistic about critical theory? European Journal of Political Theory, 0(0).  https://doi.org/10.1177/14748851251351782

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News
24.06.2025

Neue Reihe „Vertrauensfragen“ in der Frankfurter Rundschau initiiert von Hendrik Simon

Demokratie lebt vom Streit – wenn er der gemeinsamen Suche nach Lösungen dient. An diesem Miteinander hakt es oft. Die neue FR-Reihe „Vertrauensfragen“ untersucht, initiiert von Hendrik Simon (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) Standort Frankfurt am Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität), woran das liegt und wie wir es besser machen.

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Publikation
23.06.2025 | Working Paper

Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina

Moreno, Guadalupe (2025): “Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina”. Max Planck Institute for the Study of Societies Discussion Paper 25/3.

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News
22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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Publikation
19.05.2025 | Sammelband

Klimaethik. Ein Reader

Sparenborg, Lukas; Moellendorf, Darrel (Hrsg.) (2025) : Klimaethik. Ein Reader. Suhrkamp.

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News
19.05.2025

Was kann eine barocke Tapisserie über koloniale Ikonographie erzählen?

Vortrag von Cécile Fromone am 21. Mai. Die Professorin am Department of the History of Art and Architecture der Harvard University sowie Direktorin der Cooper Gallery am Hutchins Center und Autorin wird über lange vergessene afrikanische Ursprünge der Ikonographie und deren koloniale Dimension referieren.

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News
05.05.2025

Normative Orders Newsletter 01/25 erschienen

Der Newsletter aus dem Forschungszentrum Normative Ordnungen versammelt mehrmals im Jahr Informationen über aktuelle Veranstaltungen, Berichte, Neuigkeiten und Veröffentlichungen. Lesen Sie hier die erste Ausgabe 2025.

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