Fellow (ehemalig)

Dr. Justas Namavičius

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Vilnius (Institut für Strafrecht)

Projekttitel:
Das Gesetzlichkeitsprinzip im Europäischen und im internationalen Strafrecht

Abstract
Derzeit interessiere ich mich für das Prinzip der Gesetzlichkeit, vor allem mit Bezügen zum Europäischen und dem internationalen Strafrecht. Die Europäisierung steht vor allem im Zeichen der Effektivität, das internationale Strafrecht bemüht sich hingegen um materielle Gerechtigkeit, aber auch dies nicht unbedingt (nur) retrospektiv ausgerichtet, sondern auch mit der Funktion der Selbstbestätigung im Sinne einer bestimmten Deutung von historischen Ereignissen, wie man dies teilweise auch in der aktuellen Entwicklung der litauischen Rechtsprechung im Hinblick auf die Auslegung der internationalen Kriegsverbrechen beobachten kann. Die genannten Entwicklungstendenzen stehen in einem Spannungsverhältnis zu dem formalen Gesetzlichkeitsprinzip, welches mit Blick auf seine Funktionen näher auszuleuchten ist.

  • Biografische Angaben

    Dr. Justas Namavičius studierte 1997–2004 Rechtswissenschaft an der Universität Bonn (erstes Staatsexamen); später war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Strafrechtlichen Institut der Universität Bonn tätig und absolvierte Referendardienst am Oberlandesgericht Köln (zweites Staatsexamen 2012). 2011 wurde er an der Universität Bonn promoviert (Territorialgrundsatz und Distanzdelikt, Baden-Baden, 2012). Herr Namavičius unterrichtet und forscht an der Universität Vilnius (Institut für Strafrecht) sowie am Institut für Rechtswesen (Vilnius). Ferner berät er unterschiedliche staatliche Institutionen. In seinen Publikationen und Vorträgen analysiert er die Fragen des allgemeinen Teils des Strafrechts mit den Bezügen zum Recht der Europäischen Union; ferner interessiert er sich für die Geschichte des sowjetischen Strafrechts.

  • Publikationen

    Souveränität und Integration: Verfassungsrechtliche Fragen der Mitgliedschaft Litauens in Europäischer Union [Sovereignty and Integration: Constitutional Issues with regard to the Membership of Lithuania in the European Community], co-author: Zenonas Namavičius, in: Osteuropa-Recht 2006, p. 152.

    Die Reform der litauischen Verwaltungsjustiz [The Reform of the Lithuanian Administrative Justice], in: Osteuroparecht 2007, p. 21.

    Hafenlichter“ [„The harbour lights”], a hypothetical criminal law case for the training purposes of students, in: Juristische Ausbildung 2007, p. 190.

    Territorialgrundsatz und Distanzdelikt [The Principle of Territoriality and the Distance Offence], Baden-Baden 2012, monography [PhD Thesis].

    Neuere Entwicklungen des litauischen Strafrechts [Recent Developments of the Lithuanian Criminal Law], in: Osteuroparecht 2013, p. 90.

    Atsižvelgimas į užsienio valstybės teismo apkaltinamąjį nuosprendį nagrinėjant naują baudžiamąją bylą Lietuvoje [Taking into Account the Criminal Judgement of the Court of a Foreign Country in the New Criminal Proceedings in Lithuania], Teisės problemos, 2018/1 (95), p. 5.

    Baudžiamieji įstatymai, galioję okupuotoje Lietuvoje 1940-1990 metais [Criminal Laws, which were in Force in the Occupied Lithuania from 1940 till 1990];  in: Lietuvos teisė 1918-2018 m.: šimtmečio patirtis, red. Sinkevičius, V.; Jakulevičienė, L, Vilnius, 2018.

    Baudžiamosios teisės mokslas sovietinės okupacijos laikotarpiu [Doctrine of Criminal Law in the Period of the Soviet Occupation], in: Lietuvos teisė 1918-2018 m.: šimtmečio patirtis, red. Sinkevičius, V.; Jakulevičienė, L, Vilnius, 2018.

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

News
30.06.2025

Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich im EJPT erschienen

Der Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich ist soeben Open Access im European Journal of Political Theory (EJPT) erschienen. Ulrich bringt darin die Perspektive des radikalen Realismus mit der kritischen Theorie Adornos in einen produktiven Dialog.

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News
30.06.2025

Prof. Dr. Franziska Fay mit dem Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 ausgezeichnet

Prof. Dr. Franziska Fay (Juniorprofessorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt Politische Anthropologie Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und ehemalige Postdoktorandin des Forschungszentrums Normative Ordnungen der Goethe-Universität) erhält den Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Publikation
25.06.2025 | Onlineartikel

Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?

Ulrich, Amadeus (2025): Ideology and suffering: What is realistic about critical theory? European Journal of Political Theory, 0(0).  https://doi.org/10.1177/14748851251351782

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News
24.06.2025

Neue Reihe „Vertrauensfragen“ in der Frankfurter Rundschau initiiert von Hendrik Simon

Demokratie lebt vom Streit – wenn er der gemeinsamen Suche nach Lösungen dient. An diesem Miteinander hakt es oft. Die neue FR-Reihe „Vertrauensfragen“ untersucht, initiiert von Hendrik Simon (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) Standort Frankfurt am Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität), woran das liegt und wie wir es besser machen.

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Publikation
23.06.2025 | Working Paper

Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina

Moreno, Guadalupe (2025): “Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina”. Max Planck Institute for the Study of Societies Discussion Paper 25/3.

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22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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Publikation
19.05.2025 | Sammelband

Klimaethik. Ein Reader

Sparenborg, Lukas; Moellendorf, Darrel (Hrsg.) (2025) : Klimaethik. Ein Reader. Suhrkamp.

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19.05.2025

Was kann eine barocke Tapisserie über koloniale Ikonographie erzählen?

Vortrag von Cécile Fromone am 21. Mai. Die Professorin am Department of the History of Art and Architecture der Harvard University sowie Direktorin der Cooper Gallery am Hutchins Center und Autorin wird über lange vergessene afrikanische Ursprünge der Ikonographie und deren koloniale Dimension referieren.

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05.05.2025

Normative Orders Newsletter 01/25 erschienen

Der Newsletter aus dem Forschungszentrum Normative Ordnungen versammelt mehrmals im Jahr Informationen über aktuelle Veranstaltungen, Berichte, Neuigkeiten und Veröffentlichungen. Lesen Sie hier die erste Ausgabe 2025.

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