Ungleiches Deutschland. Gesellschaftlicher und geographischer Zusammenhalt in der Demokratie
Veranstaltung im Rahmen der Bürger-Universität „Demokratie weiter denken“ im Wintersemester 2019/2020
„Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“, sagte Willy Brandt, und Helmut Kohl prophezeite „blühende Landschaften“. Drei Jahrzehnte später scheint dieser Optimismus verflogen zu sein. Auch objektiv betrachtet bestehen weiterhin deutliche Unterschiede zwischen Ost und West, zum Beispiel bei den Einkommen und im Bereich der Führungskräfte: So stammen die weitaus meisten Chefs im Osten aus dem Westen; von den Rektorinnen und Rektoren der ostdeutschen Universitäten wurde einer Erhebung zufolge, die Anfang des Jahres erschienen ist, überhaupt niemand in der früheren DDR geboren. Trotz prosperierender Regionen wie Leipzig oder Jena scheinen sich viele Ostdeutsche abgehängt und in ihrer Lebensleistung nicht gewürdigt zu fühlen. Doch offenbart sich nicht nur ein „Graben“ zwischen Ost und West. Jüngste Studien weisen darauf hin, dass es auch auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik große Strukturprobleme gibt, beispielsweise im Ruhrgebiet.
Auf dem Podium diskutieren: Prof. Dr. Birgitta Wolff (Präsidentin der Goethe-Universität), Prof. Dr. Matthias Middell (Sprecher FGZ Leipzig), Prof. Dr. Nicola Fuchs-Schündeln (Wirtschaftswissenschaftlerin, Goethe-Universität), Prof. Dr. Uwe Cantner (Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation der Bundesregierung & Vizepräsident Uni Jena). Die Moderation übernimmt Meinhard Schmidt-Degenhard (Fernsehmoderator & Autor).