#50 Sprache. Macht. Gerechtigkeit. Wer darf wie reden?
50. Römerberggespräche
Gender-Sternchen und Binnen-I und diskriminierende Begriffe – um nichts wird derzeit so leidenschaftlich gestritten wie über die richtige Sprachverwendung. Gerechtigkeitsempfinden steht dabei gegen Sprachgefühl. Die einen wollen inklusiver und diskriminierungsfreier sprechen, die anderen fühlen sich zu phonetischen Verrenkungen genötigt. Während für die einen Sprache der Hort historischer und gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten ist, fühlen andere sich durch die Inflation immer neuer Sprachnormen bevormundet und überfordert. Gender-Sprache gilt mancherorts inzwischen als Herrschaftssprache eines gut gebildeten Milieus, an dem nicht alle teilhaben. Während auf der anderen Seite Non-binäre und Trans-Menschen damit um gesellschaftliche Sichtbarkeit ringen.
Schon macht die Behauptung von einer „Sprachdiktatur“ die Runde. Es geht hier offenbar um mehr als nur um die korrekte Wortendung. Worum geht es hier eigentlich und wer bestimmt, wie wir reden sollen?
10:00 – Begrüßung Ina Hartwig
Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main
10:15 – Aladin El-Mafaalani
Kampfzone Sprache: Was verhandelt die Gesellschaft?
11:00 – Paula-Irene Villa Braslavsky
Identität, Sprache und Diskriminierung – Wie verständigt sich eine Gesellschaft?
12:00 – Henning Lobin – Peter Graf von Kielmansegg – Thomas Thiel
Framing – Wie mit Sprache Politik gemacht wird
13:00 – Mittagspause
14:00 – Gudrun Perko – Ute Sacksofsky
Sprache und Gerechtigkeit
14:45 – Nele Pollatschek – Anatol Stefanowitsch
Sprache und Protest – Die Genderdebatte in Deutschland
15:45 – Sasha Marianna Salzmann
Anerkennende Sprache
16:15 – Martin Seel
Macht und Gegenmacht der Sprache
17:00 – Ende