Veranstaltungs­kalender

Ein doppelter Blick auf Klassenverhältnisse: Satyajit Rays SEEMABADDHA – Daniel Fairfax (Frankfurt)

Die Filme von Satyajit Ray’s Kalkutta-Trilogie, die zwischen 1970 und 1976 entstanden sind, beleuchten die gebildete, städtische Burgeoisie seiner Heimatstadt. Realisiert zwischen PRATIDWANDI (Der Rivale, 1970) and JANA ARANYA (Der Vermittler, 1976), kritisiert SEEMABADDHA (Beschränkt) die Korruption, Ausbeutung und moralische Laxheit, die aus Rays Sicht mit dem Aufstieg einer neuen Mittelklasse einhergingen. Daniel Fairfax lehr Filmwissenschaft an der […]

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„Die Melodie des Wanderers“: Ein neuer Blick auf APUR SANSAR (1959) – Moinak Biswas (Kolkata)

APUR SANSAR (1959), der dritte Film der Apu-Trilogie, zeichnet ein Bild häuslichen Glücks inmitten wirtschaftlicher Not. Zugleich verwandelt sich der Reichtum der Natur aus den ersten beiden Filmen hier in ein Gefühl von Ödnis. Zu verstehen ist diese doppelte Spannung auch vor dem Hintergrund der Entstehung einer neuen Form des Melodramas in den 1950er Jahren. Moinak […]

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Ray jenseits des Realismus: Zum Irrationalen und Nicht-Menschlichen in MONIHARA and DEVI – Meheli Sen (New Brunswick)

Satyajit Rays nimmt in der Forschung zum indischen Kino eine zentrale Stellung ein. Meist werden seine Filme unter den Gesichtspunkten von Humanismus und Realismus gelesen. DEVI und MONIHARA (Die verlorenen Juwelen), das Mittelstück des Episodenfilms Die drei Töchter und Rays einziger Horror-Film, bieten eine Gelegenheit über das Unheimliche und Nicht-Menschliche in seinem Werk nachzudenken. Meheli Sen ist Associate Professor im […]

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Tourismus, Landschaft und Innerlichkeit in ARANYER DIN RATRI – Ranjani Mazumdar (Delhi)

Vier Touristen aus der Stadt begeben sich aufs Land in Bengalen und machen Erfahrungen mit der Ökologie der Wälder, dem Stammesleben der Ureinwohner und ihren Dorffesten. Die Reise weg von der Stadt wird zur Erkundungsfahrt ins Seelenleben, bei der das Selbstverständnis der Reisenden auf dem Spiel steht und die in eine Pendelbewegung von Entdeckung und […]

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Der Lauf der Welt – Manishita Dass (London)

APARAJITO erzählt zwei miteinander verschränkte Geschichten, die vom aufregenden Aufbruch eines Jungen in die Welt und die vom Verlust seiner Mutter bei seinem Abschied. Der Film lässt sich im Licht von Satyajit Ray eigener Biographie und einer Lebenserfahrung des Kosmopolitismus mit starken Wurzeln in einem besonderen, hybriden kulturellen Milieu in Bengalen. Manishita Dass ist Reader für Film […]

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Zwei Stadtansichten: Ray und Ghatak – Ruchir Joshi (Kolkata)

Realisiert im Abstand von drei Jahren erzählen Rays Mahanagar (The Big City, 1963) und Ritwik Ghataks Meghe Dhaka Tara (Der Wolkenbedeckte Stern, 1960) beide Geschichten von Frauen im Berufsleben. Die beiden Filme zeigen sich überkreuzende, aber radikal unterschiedliche Sichten Kalkuttas nach der Unabhängigkeit und der Aufteilung in Indien und Pakistan. Ghataks Zugang zum Kino und zu Bengalen lässt Rays […]

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CHARULATA: Der Blick einer Frau – Priyadarshini Shanker (Wilmington)

Satyajit Rays Charulata (1964) handelt von der Einsamkeit einer jungen Frau, deren ver- mögender Mann in seinen Politik- und Verlagsprojekten aufgeht. Charu (Madhabi Mukherjee) wird dabei zur Figur der Moderne selbst, insofern ihr neugieriger Blick nach Außen zu einem innerlichen Blick wird, der ihre Einsamkeit, ihre Selbstwahrnehmung und Empfindungswelt freilegt. Priyadarshini Shanker ist Assistant Professor für Filmwissenschaft an […]

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Zwischen Verzauberung und Kritik Goopy Gyne Bagha Byne und die Folklore der Moderne – Bhaskar Sarkar (Santa Barbara)

Rays Musical aus dem Jahr 1969, das zu einem seiner größten Hits wurde, basierte auf einer Kurzgeschichte seines Großvaters für das Magazin Sandesh, das dieser 1913 gegründet hatte, um die Qualität der Literatur für Kinder in Bengalen zu verbessern. In seiner Adaption verwandelt Ray diese zauberhafte Geschichte zweier wenig talentierter Musiker in ein Musical. Er […]

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Eisen zu Gold: Zum translokalen Anspruch von PARASH PATHAR – Neepa Majumdar (Pittsburgh)

PARASH PATHAR (Der Stein des Weisen) von 1958 ist ein leichtfüßiges Gedankenex – periment, das von Kritik und einem gebildeten Publikum zunächst als Komödie abgetan wurde, die nur von lokalem Interesse sei, die aber Ebenen und Bezüge aufweist, die darüber weit hinaus weisen. Ray sprach gerne davon, wie viel Spaß er beim Drehen hatte. Freude, eher […]

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Aktuelles aus dem Forschungszentrum

Veranstaltung
06./07.11.2025 | Frankfurt am Main

Kolja Möller - Volk und Elite

Workshop

Workshop zum "Buch Volk und Elite - Eine Gesellschaftstheorie des Populismus" von Kolja Möller

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Veranstaltung
31.10.2025/01.11.2025 | Frankfurt am Main

Strafrecht und Kriminalpolitik in den Polykrisen der digitalen Welt

Symposium

Unter der Überschrift „Strafrecht und Kriminalpolitik in den Polykrisen der digitalen Welt“ sollen auf dem XII. Deutsch-Griechischen Strafrechtssymposion die heterogenen Herausforderungen diskutiert werden, mit denen sich das Strafrechtssystem in Zeiten sich häufender und interdependenter Krisen (Klima, Migration) konfrontiert sieht.

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Publikation
01.10.2025 | Lexikoneintrag

Moralisieren

Schmelzle, Cord (2025): „Moralisieren“. In: Pollmann, Anna; Möllmann, Christopher: Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein kritisches Vokabular, Wallstein, S. 544–561.

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Publikation
01.10.2025 | Sammelband

Dis.Ordering Distribution. Infrastructures, Formats and Practices in the Circulation of Culture.

Storz, Cornelia; Hediger, Vinzenz; Krings, Matthias (eds.) (2025): Dis.Ordering Distribution. Infrastructures, Formats and Practices in the Circulation of Culture. Emerald Publishing.

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Veranstaltung
03.11.2025 | Offenbach

Ich kann, also bin ich? Eine Kritik ableistischer Diskriminierung in unserer Gesellschaft

Vortrag

Der Vortrag von Dr. Regina Schidel im Rahmen der Goethe Lectures Offenbach analysiert Ableismus aus philosophischer und sozialtheoretischer Perspektive, und zwar exemplarisch am Fall von Menschen mit kognitiven Einschränkungen/geistiger »Behinderung«. Es werden Ursprünge ableistischen Denkens in der philosophischen Tradition entwickelt, in ihrer gesellschaftlichen Funktionalität untersucht und Möglichkeiten befragt, diese zu überwinden – diese stammen etwa aus kritischer und feministischer Theoriebildung.

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News
01.10.2025

Neuer Forschungsverbund „DemoReg“ nimmt Arbeit auf

Hessen investiert rund 3,1 Millionen Euro in den Ausbau der Demokratieforschung. Mit dem neuen Forschungsverbund „DemoReg“ entwickelt Hessen ein starkes, deutschlandweit besonderes Profil in der Demokratieforschung mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit. Das Forschungszentrum Normative Ordnungen ist personell beteiligt.

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News
30.09.2025

„Zeitenwenden. Normative Ordnungen im Umbruch?“

Das Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität Frankfurt am Main erhält für sein neues Forschungsprogramm „Zeitenwenden. Normative Ordnungen im Umbruch?“ eine großzügige Förderung durch den Stiftungsfonds Commerzbank im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Insgesamt stehen über eine Laufzeit von fünf Jahren Fördermittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung.

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Publikation
30.09.2025

Climate Finance, the Right to Promote Sustainable Development and Responsibility

Moellendorf, Darrel (2025): „Climate Finance, the Right to Promote Sustainable Development and Responsibility“. In: Berger, Axel; Brandi, Clara; Kollar, Eszter (eds.): Justice in Global Economic Governance. Normative and Empirical Perspectives on Promoting Fairer Globalisation, Edinburgh University Press, p. 125–133.

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Publikation
29.09.2025 | Zeitschriftenartikel

Im Visier der Autokraten: Vom Wert der Wissenschaftsfreiheit

Forst, Rainer; Tockner, Klement: Im Visier der Autokraten: Vom Wert der Wissenschaftsfreiheit. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 10/2025, S. 109-117.

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