01.04.2025
Buchkapitel

Wie weit reicht die Solidarität? Hoffnung und Verzweiflung in Mitgliedschaftssystemen nach der Pandemie

Über das Jahrbuch:

Menschen aus dem globalen Norden können Grenzen heute leichter denn je überqueren. Jene aus dem globalen Süden dagegen werden längst nicht mehr nur an Staatsgrenzen kontrolliert. Sie sind bereits in ihren Herkunftsländern mit Grenzen konfrontiert, die bis tief in die staatlichen Territorien im globalen Norden hineinreichen. Diese territorialen Grenzziehungen werden seit Jahrzehnten von rechtspopulistischen Bewegungen in den Zielregionen von Migration symbolisch unterfüttert. Damit verstärken sie zugleich die sozialen Grenzen innerhalb von Migrationsgesellschaften. Wer die Zuwanderung von Muslim:innen unterbinden will, spricht auch jenen Muslim:innen, die bereits hier leben, die Zugehörigkeit ab. Territoriale und soziale Grenzziehungen hängen also eng miteinander zusammen, werden aber nur selten gemeinsam diskutiert. Der vorliegende Band will den Blick für diese Zusammenhänge schärfen. Thematisch befassen sich die Beiträge nicht nur mit Asyl, sondern auch mit Arbeits- und Rückkehrmigration. Dabei ist es den Autor:innen ein Anliegen, der zunehmenden territorialen und sozialen Ausgrenzung entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck entwickeln sie neue Perspektiven auf Migration: Sie verorten diese im umfassenderen Paradigma der Mobilität, regen zu neuen theoretischen Ansätzen an und demonstrieren das Potential postmigrantischer Perspektiven. Sie richten den Blick auf rechtliche und politische Entwicklungen, mit denen sich den eskalierenden Grenzziehungen in liberalen Demokratien begegnen lässt, interessieren sich dafür, ob und wie Migrant:innen sich selbst ihrer Ausgrenzung widersetzen können und befassen sich schließlich mit Möglichkeiten gesamtgesellschaftlicher Solidarität.

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

Veranstaltung
14.07.2025 | Frankfurt

Utopie und Aufbruch der 1968er – Was von politischer Rebellion und individueller Selbstbefreiung geblieben ist

Podiumsdiskussion

Die Diskussionsrunde mit Rainer Langhans, Christa Ritter, die seit 1978 zur Selbsterfahrungsgruppe um Langhans gehört, und dem Sozialphilosophen Martin Saar widmet sich utopischen Vorstellungen, die von der 1968er Bewegung ausgingen, und beleuchtet deren Ideale, Impulse, individuelle und gesellschaftspolitische Nachwirkungen.

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Veranstaltung
10.07.2025 | Frankfurt am Main

Territorial Justice by Lea Ypi

Workshop

Workshop on the new book by Lea Ypi (LSE). With, among others: Andrea Sangiovanni and Ayelet Shachar.

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Veranstaltung
08.07.2025 | Frankfurt am Main

Ein anderer Blick: Die Relevanz von Betroffenenperspektiven auf Polizei und Rassismus

Ringvorlesungen

Vortrag von Leonie Fuchs (NaDiRa / DeZIM-Institut) über empirische Erkenntnisse der Betroffenenperspektiven von Rassismus in der Polizei. Teil der Ringvorlesung „Rassismus in der Polizei“.

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Veranstaltung
01.07.2025 | Brüssel

Europa in einer multipolaren Welt – Wie kann die EU den Herausforderungen gegenüber Großmächten begegnen?

Crisis Talk

Impuls von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff mit anschließender Podiumsdiskussion

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News
22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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News
19.05.2025

Was kann eine barocke Tapisserie über koloniale Ikonographie erzählen?

Vortrag von Cécile Fromone am 21. Mai. Die Professorin am Department of the History of Art and Architecture der Harvard University sowie Direktorin der Cooper Gallery am Hutchins Center und Autorin wird über lange vergessene afrikanische Ursprünge der Ikonographie und deren koloniale Dimension referieren.

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News
05.05.2025

Normative Orders Newsletter 01/25 erschienen

Der Newsletter aus dem Forschungszentrum Normative Ordnungen versammelt mehrmals im Jahr Informationen über aktuelle Veranstaltungen, Berichte, Neuigkeiten und Veröffentlichungen. Lesen Sie hier die erste Ausgabe 2025.

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News
05.05.2025

„Hitler. Geschichte eines Diktators“ von Sybille Steinbacher erscheint am 15. Mai 2025

Das Buch neue der Historikerin befasst sich mit Hitlers Herkunft, den Wurzeln seines Antisemitismus sowie seinem Aufstieg.

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News
29.04.2025

Öffentliche Ringvorlesung „Rassismus in der Polizei“ beginnt am 13. Mai 2025

Rassismus in der Polizei hat verschiedene Dimensionen. In der Ringvorlesung „Rassismus in der Polizei – Empirische Befunde, methodische Herangehensweisen und Kontroversen“ werden drei empirische Studien zur Polizeiarbeit vorgestellt.

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