15.12.2023
Zeitschriftenartikel

(Was bleibt vom) Strafrecht in der Big Data-Überwachungsgesellschaft?

Um einer ernst zu nehmenden Big Data-Überwachungsgesellschaft strafrechtswissenschaftlich etwas Substantielles entgegenzusetzen, ist eine Strafrechtskritik erforderlich, die weder technologischen Solutionismus predigt noch ein Interventionsrecht oder ein klassisch entworfenes Strafrecht glorifiziert. Es kommt daher darauf an, welches Strafrecht in der Leitfrage „Was bleibt vom Strafrecht in einer post-digitalen Big Data-Überwachungsgesellschaft?“ angesprochen ist. Von den hellen Seiten eines idealisierten und essentialisierten liberal-rechtsstaatlichen Straf- und Strafprozessrechts bleibt weniger als vielen lieb sein dürfte. Und von seinen dunklen Seiten bleibt mehr, als uns lieb sein sollte.

Entfalten werde ich diese Thesen anhand der Einzelfragen, ob uns in der post-digitalen Big Data-Überwachungsgesellschaft ein Ende der Normativität (unten III.) wie auch der Anfang vom Ende des Anfangsverdachts (unten IV.) ins Haus steht. Bevor ich hierzu komme, sind die zuvor aufgerufenen Begriffe zu schärfen. Damit pointiere ich zugleich meine o.g. Thesen und skizziere den Strukturwandel formaler Sozialkontrolle, die in einer Big Data-Überwachungsgesellschaft weder zwingend rechtlich verfasst ist noch auf Strafe im herkömmlichen Sinne setzt (unten II.).

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

News
30.06.2025

Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich im EJPT erschienen

Der Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich ist soeben Open Access im European Journal of Political Theory (EJPT) erschienen. Ulrich bringt darin die Perspektive des radikalen Realismus mit der kritischen Theorie Adornos in einen produktiven Dialog.

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News
30.06.2025

Prof. Dr. Franziska Fay mit dem Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 ausgezeichnet

Prof. Dr. Franziska Fay (Juniorprofessorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt Politische Anthropologie Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und ehemalige Postdoktorandin des Forschungszentrums Normative Ordnungen der Goethe-Universität) erhält den Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Publikation
25.06.2025 | Onlineartikel

Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?

Ulrich, Amadeus (2025): Ideology and suffering: What is realistic about critical theory? European Journal of Political Theory, 0(0).  https://doi.org/10.1177/14748851251351782

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News
24.06.2025

Neue Reihe „Vertrauensfragen“ in der Frankfurter Rundschau initiiert von Hendrik Simon

Demokratie lebt vom Streit – wenn er der gemeinsamen Suche nach Lösungen dient. An diesem Miteinander hakt es oft. Die neue FR-Reihe „Vertrauensfragen“ untersucht, initiiert von Hendrik Simon (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) Standort Frankfurt am Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität), woran das liegt und wie wir es besser machen.

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Publikation
23.06.2025 | Working Paper

Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina

Moreno, Guadalupe (2025): “Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina”. Max Planck Institute for the Study of Societies Discussion Paper 25/3.

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News
22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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Publikation
19.05.2025 | Sammelband

Klimaethik. Ein Reader

Sparenborg, Lukas; Moellendorf, Darrel (Hrsg.) (2025) : Klimaethik. Ein Reader. Suhrkamp.

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News
19.05.2025

Was kann eine barocke Tapisserie über koloniale Ikonographie erzählen?

Vortrag von Cécile Fromone am 21. Mai. Die Professorin am Department of the History of Art and Architecture der Harvard University sowie Direktorin der Cooper Gallery am Hutchins Center und Autorin wird über lange vergessene afrikanische Ursprünge der Ikonographie und deren koloniale Dimension referieren.

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