11.12.2023
Buchkapitel

Deutsche und Franzosen – Deutschland und Frankreich: Wahrnehmungsmuster, Grenzen und Grenzüberschreitungen um 1800

Über den Beitrag:

Die Historiographie hat im Verlauf der letzten Jahrzehnte den Blick auf die Zeit um 1800 einer grundlegenden Überprüfung unterzogen. Dabei blieben einige Elemente weitgehend konstant – etwa der Fokus auf die Person Napoleons I. in Verbindung mit der Neigung, Gesamtgeschichten der Zeit in Form umfangreicher Napoleon-Biographien zu präsentieren –, während es bei anderen größere Veränderungen gab. Gewandelt haben sich die Annahmen über das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich beziehungsweise Deutschen und Franzosen ebenso wie die Bewertung des Verhältnisses von Beharren und Veränderung, Zustimmung und Widerstand, Animosität und Bewunderung. Ziel des folgenden Essays ist es, diese Tendenzen thesenartig vorzustellen und einzuordnen. Dabei wird es zunächst um die großen Linien gehen, bevor ich auf die zwei Schwerpunkte der Wahrnehmungsmuster und der Grenzüberschreitungen in einem konkreten wie einem übertragenen Sinne eingehe.

Über das Jahrbuch:

Das Hölderlin-Jahrbuch 43, 2022–2023, dokumentiert die 37. Jahrestagung der Hölderlin-Gesellschaft, die 2022 in Tübingen stattfand. Die Hauptvorträge stellen Schiller, Hölderlin und Goethe einander gegenüber und fragen nach dem Zweck des Dichtens bei Hölderlin. Arbeitsgruppenberichte befassen sich mit Hölderlins Teilnahme am ‚Schwäbischen Dichtungswettstreit‘, mit seinem Begriff der ‚Verklärung‘, mit deutsch-französischen Wahrnehmungsmustern um 1800, mit den ‚Nachtgesängen‘ wie auch mit Hölderlins Wirkung in der Lyrik des 20. und 21. Jahrhunderts. Essays, Miszellen, Rezensionen wie auch Berichte aus dem Forum und den Arbeitsgesprächen junger Hölderlinforscher:innen geben Einblicke in die aktuelle Forschung. Nachrufe sowie Nachrichten aus der Hölderlin-Gesellschaft beschließen den Band.

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

Veranstaltung
31.10.2025/01.11.2025 | Frankfurt am Main

Strafrecht und Kriminalpolitik in den Polykrisen der digitalen Welt

Symposium

Unter der Überschrift „Strafrecht und Kriminalpolitik in den Polykrisen der digitalen Welt“ sollen auf dem XII. Deutsch-Griechischen Strafrechtssymposion die heterogenen Herausforderungen diskutiert werden, mit denen sich das Strafrechtssystem in Zeiten sich häufender und interdependenter Krisen (Klima, Migration) konfrontiert sieht.

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Veranstaltung
03.11.2025 | Offenbach

Ich kann, also bin ich? Eine Kritik ableistischer Diskriminierung in unserer Gesellschaft

Vortrag

Der Vortrag von Dr. Regina Schidel im Rahmen der Goethe Lectures Offenbach analysiert Ableismus aus philosophischer und sozialtheoretischer Perspektive, und zwar exemplarisch am Fall von Menschen mit kognitiven Einschränkungen/geistiger »Behinderung«. Es werden Ursprünge ableistischen Denkens in der philosophischen Tradition entwickelt, in ihrer gesellschaftlichen Funktionalität untersucht und Möglichkeiten befragt, diese zu überwinden – diese stammen etwa aus kritischer und feministischer Theoriebildung.

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News
01.10.2025

Neuer Forschungsverbund „DemoReg“ nimmt Arbeit auf

Hessen investiert rund 3,1 Millionen Euro in den Ausbau der Demokratieforschung. Mit dem neuen Forschungsverbund „DemoReg“ entwickelt Hessen ein starkes, deutschlandweit besonderes Profil in der Demokratieforschung mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit. Das Forschungszentrum Normative Ordnungen ist personell beteiligt.

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News
30.09.2025

„Zeitenwenden. Normative Ordnungen im Umbruch?“

Das Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität Frankfurt am Main erhält für sein neues Forschungsprogramm „Zeitenwenden. Normative Ordnungen im Umbruch?“ eine großzügige Förderung durch den Stiftungsfonds Commerzbank im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Insgesamt stehen über eine Laufzeit von fünf Jahren Fördermittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung.

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Publikation
29.09.2025 | Zeitschriftenartikel

Im Visier der Autokraten: Vom Wert der Wissenschaftsfreiheit

Forst, Rainer; Tockner, Klement: Im Visier der Autokraten: Vom Wert der Wissenschaftsfreiheit. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 10/2025, S. 109-117

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Veranstaltung
19.11.2025 | Frankfurt am Main

Unerwünscht. Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes

Buchvorstellung

Der Vortrag von Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum schildert die Erfahrungen von überlebenden Juden und Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen in Westdeutschland in der Nachkriegszeit.

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Veranstaltung
31.10.2025 | Frankfurt am Main

Geschlecht und Affekte in Zeiten rechtsautoritärer anti-demokratischer Mobilisierung

Vortrag

Keynote von Prof. Dr. Birgit Sauer auf der Auftaktkonferenz des Forschungsverbunds „Herausforderungen der Demokratie in Zeiten ihrer Regression: Zeiten, Räume und Diskurse“ (DemoReg)

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Publikation
12.09.2025 | Zeitschriftenartikel

Commitment, Identifikation und Identity Leadership als Instrument zur Gestaltung. Commitment, identification and identity leadership as a tool for design

Dick, Rolf van (2025): „Commitment, Identifikation und Identity Leadership als Instrument zur Gestaltung. Commitment, identification and identity leadership as a tool for design“. In: Organisationsberatung, Supervision, Coaching.

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News
04.09.2025

Rainer Forst mit Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet

Am 4. September 2025 wurde der politische Philosoph und Direktor des Forschungszentrums Normative Ordnungen Prof. Dr. Rainer Forst mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet. Mit dieser Ehrung würdigt die Stadt Persönlichkeiten, die durch ihr wissenschaftliches Werk und/oder ihr öffentliches Wirken weit über die Grenzen Frankfurts hinaus Maßstäbe gesetzt haben.

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