Demokratie für alle: Ist der 68er-Aufbruch in Gefahr?
Veranstaltung der Frankfurter Bürger-Universität „50 Jahre in Bewegung – 1968 und die Folgen“ im Sommersemester 2018 und Wintersemester 2018/19
Willy Brandt prägte 1969 in seiner Regierungserklärung die Formel: „Mehr Demokratie wagen“. Der Auftaktabend beleuchtet zunächst die Hintergründe dieses Demokratiedefizits (gefühlt und real) und diskutiert, inwieweit es durch 68 und die darauffolgenden gesellschaftlich-politischen Reformen gelungen ist, solch ein Defizit wirklich abzubauen. Immerhin sprach Jürgen Habermas in den 80er Jahren von einer „Fundamentalliberalisierung“. Doch mittlerweile konstatieren Beobachter einen „Backlash“. Das Erstarken rechtspopulistischer Parteien und autoritärer Regime, die ihrer Verfassung nach pluralistische Demokratien sind, werden als Zeichen einer Gegenbewegung gesehen. Neigt sich die Zeit eines emanzipatorischen Optimismus ihrem Ende zu?
Über diese und weitere Fragen diskutieren: Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; Prof. Rainer Forst, Politischer Philosoph, Sprecher des Exzellenzclusters Normative Ordnungen; Jutta Ditfurth, Autorin, Soziologin, Frankfurter Stadtverordnete; Albrecht von Lucke, Rechts- und Politikwissenschaftler, Publizist, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik. Die Moderation übernimmt Prof. Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin, Mitglied des Exzellenzclusters und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK).