#51 Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung
51. Römerberggespräche
Der 24. Februar 2022 bedeutet für Europa ein böses Erwachen. Bisherige außenpolitische Normen und diplomatische Regeln wurden durch den das Völkerrecht verhöhnenden russischen Überfall auf die territoriale Integrität eines freien Landes in ihren Grundfesten erschüttert, nicht zuletzt ein traditionell verankerter Pazifismus. Zahllose Menschen, aber auch bisherige Gewissheiten sind unter der Kriegsmaschinerie Putins begraben worden.
Der Angriff auf die Ukraine hat die Vorstellung einer auf Kooperation gegründeten globalen Ordnung erschüttert. Der Westen sieht sich über Nacht mit geostrategischen Ambitionen konfrontiert, bei denen Russland von Atommächten wie China und Indien Rückendeckung erhält.
Putins Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf die Stabilität und den inneren Frieden westlicher Demokratien. Die offenen Gesellschaften werden beweisen müssen, dass sie der militärischen und geistigen Mobilmachung ihrer Feinde gewachsen sind. Die mit dem Fall der Mauer entstandene Hoffnung auf ewigen Frieden in Europa scheint als Illusion entlarvt worden zu sein. Worauf werden wir uns in Zukunft überhaupt noch verlassen können? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?
Programm
10:15 – Karl Schlögel
Die Ordnung im Kopf und die Unordnung der Welt
11:00 – Alice Bota – Jurko Prochasko
(K)ein neuer Krieg – Osteuropäische Perspektiven
12:00 – Viktor Jerofejew
Putin and Europe
13:00 – MITTAGSPAUSE
14:00 – Charlotte Klonk
Wieder “Nie Wieder” – Bilder des Krieges
14:45 – Stefan Kadelbach – Adam Tooze
Verbrechen und Strafe: Wie sanktioniert die Weltgemeinschaft Putins Aggression?
15:30 – Jannis Panagiotidis
Flucht aus der Ukraine, postsowjetische Migration und die Zukunft der Migrationsgesellschaft
16:15 – Nicole Deitelhoff
Zurück auf Null? Der Ukrainekrieg und seine Folgen