46. Römerberggespräche: Eine Frage der Form. Von der Kunst der demokratischen Geselligkeit

Ein Gespräch mit Dr.Robert Habeck (Bundesvorsitzender Bündnis 90 Die Grünen), Prof. Dr. Till van Rahden (Université de Montréal) und Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch (Freie Universität Berlin) im Rahmen der 46. Römerberggespräche „Die neue Lust an der Zerstörung – oder wie die Demokratie ihre Fassung bewahrt“ in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Schauspiel Frankfurt.

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In dem Gespräch „Eine Frage der Form. Von der Kunst der demokratischen Geselligkeit“ wird nach den Manieren des politischen Diskurses gefragt. Welche Sprache ist ihm angemessen, gibt es so etwas wie eine demokratische Kultur hinsichtlich des öffentlichen Umgangs miteinander, und wenn ja, wie sollte diese aussehen?

Robert Habeck ist seit 2018 Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. In Lübeck geboren, studierte er Philosophie, promovierte und war gemeinsam mit seiner Frau als Schriftsteller erfolgreich. Dann zog es ihn in die Politik. Von 2012 bis 2018 war er Energiewende-Minister und stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Das Amt hat er aufgegeben, um gemeinsam mit Annalena Baerbock und allen Engagierten die GRÜNEN zu einem kraftvollen Bündnis zu machen.

Till van Rahden unterrichtet Neuere und Neueste Geschichte an der Université de Montréal, von 2006 bis 2016 als Inhaber des Canada Research Chair in German and European Studies. Dabei interessiert er sich besonders für die Spannung zwischen dem Versprechen demokratischer Gleichheit und der Allgegenwart von kultureller Vielfalt und moralischen Konflikten. Als Fellow war er u.a. am Forschungskolleg Humanwissenschaften, Bad Homburg, dem Leibniz Institut für Europäische Geschichte, dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. 1999 wurde er an der Universität Bielefeld promoviert. Seine Studie Jews and other Germans. Civil Society, Religious Diversity and Urban Politics in Breslau, 1860-1925 (Madison 2008) wurde mit dem »Fraenkel Prize in Contemporary History« ausgezeichnet. Publikationen in Auswahl: Juden, Bürger, Deutsche: Zur Geschichte von Vielfalt und Differenz 1800-1933 (2001); Demokratie im Schatten der Gewalt: Geschichten des Privaten im deutschen Nachkrieg (2010); Autorität: Krise, Konstruktion und Konjunktur (2016).

Anatol Stefanowitsch ist Professor für Sprachwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Neben seiner international anerkannten Grundlagenforschung im Bereich der quantitativen Analyse grammatischer und semantischer Strukturen des Englischen und Deutschen beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit politischer Sprache und sprachlicher Diskriminierung. Seine jüngste Publikation zum Thema, die Streitschrift „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“, erschien in diesem Jahr im Dudenverlag.

Veranstalter:
Römerberggespräche e.V. in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und weitere Partner

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

News
30.06.2025

Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich im EJPT erschienen

Der Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich ist soeben Open Access im European Journal of Political Theory (EJPT) erschienen. Ulrich bringt darin die Perspektive des radikalen Realismus mit der kritischen Theorie Adornos in einen produktiven Dialog.

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News
30.06.2025

Prof. Dr. Franziska Fay mit dem Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 ausgezeichnet

Prof. Dr. Franziska Fay (Juniorprofessorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt Politische Anthropologie Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und ehemalige Postdoktorandin des Forschungszentrums Normative Ordnungen der Goethe-Universität) erhält den Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Publikation
25.06.2025 | Onlineartikel

Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?

Ulrich, Amadeus (2025): Ideology and suffering: What is realistic about critical theory? European Journal of Political Theory, 0(0).  https://doi.org/10.1177/14748851251351782

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News
24.06.2025

Neue Reihe „Vertrauensfragen“ in der Frankfurter Rundschau initiiert von Hendrik Simon

Demokratie lebt vom Streit – wenn er der gemeinsamen Suche nach Lösungen dient. An diesem Miteinander hakt es oft. Die neue FR-Reihe „Vertrauensfragen“ untersucht, initiiert von Hendrik Simon (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) Standort Frankfurt am Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität), woran das liegt und wie wir es besser machen.

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Publikation
23.06.2025 | Working Paper

Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina

Moreno, Guadalupe (2025): “Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina”. Max Planck Institute for the Study of Societies Discussion Paper 25/3.

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News
22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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Publikation
19.05.2025 | Sammelband

Klimaethik. Ein Reader

Sparenborg, Lukas; Moellendorf, Darrel (Hrsg.) (2025) : Klimaethik. Ein Reader. Suhrkamp.

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News
19.05.2025

Was kann eine barocke Tapisserie über koloniale Ikonographie erzählen?

Vortrag von Cécile Fromone am 21. Mai. Die Professorin am Department of the History of Art and Architecture der Harvard University sowie Direktorin der Cooper Gallery am Hutchins Center und Autorin wird über lange vergessene afrikanische Ursprünge der Ikonographie und deren koloniale Dimension referieren.

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