Loading Events
  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
14.07.2025 | Frankfurt
Podiumsdiskussion

Utopie und Aufbruch der 1968er – Was von politischer Rebellion und individueller Selbstbefreiung geblieben ist

Podiumsgespräch

Mit

Rainer Langhans (Autor und Filmemacher)

Christa Ritter (Journalistin und Filmemacherin)

Prof. Dr. Martin Saar (Goethe-Universität, Normative Ordnungen)

Moderation: Rebecca C. Schmidt (Goethe-Universität, Normative Ordnungen)

Begrüßung: Dr. Doreen Mölders (Direktion des Historischen Museums Frankfurt)

Die sogenannten „68er“ waren nicht nur eine politische Gegenbewegung zu autoritären Strukturen, überkommenen Normen und dem als verkrustet empfundenen Nachkriegsdeutschland, sondern auch Zeitpunkt eines spirituellen Aufbruchs. In neu entstandenen Gemeinschaften wie beispielsweise der „Kommune I“ suchten viele nach neuen Formen der Liebe, des Zusammenlebens und der Solidarität. Materieller Besitz wurde hinterfragt, emotionale Offenheit und geistige Freiheit neu entdeckt. Die Bewegung galt als ein Versuch, sich aus dem Schatten des Faschismus zu lösen und stattdessen eine Welt aufzubauen, die auf Gleichheit, individueller Freiheit und Selbstbestimmung basiert.

Die Diskussionsrunde mit Rainer Langhans, Christa Ritter, die seit 1978 zur Selbsterfahrungsgruppe um Langhans gehört, und dem Sozialphilosophen Martin Saar widmet sich diesen utopischen Vorstellungen, die von der 1968er Bewegung ausgingen, und beleuchtet deren Ideale, Impulse, individuelle und gesellschaftspolitische Nachwirkungen. Im Fokus stehen die visionären Vorstellungen einer gerechten, freien und demokratischen Gesellschaft, die die patriarchalen Machtverhältnisse aufzulösen suchte. Dabei wird auch der Wandel utopischen Denkens im Laufe der Jahrzehnte thematisiert: Inwiefern ist die 68er-Utopie heute noch anschlussfähig? Welche Elemente haben sich im kollektiven Gedächtnis verankert – und welche sind gescheitert oder in Vergessenheit geraten? Und welche Rolle spielen individuelle Freiheit und Selbstbestimmung heute?
In einer Zeit multipler Krisen gewinnt die kritische Auseinandersetzung mit früheren gesellschaftlichen Entwürfen neue Relevanz – auch um aktuelle emanzipatorische Bewegungen besser zu verstehen und weiterzudenken. Die Veranstaltung lädt daher dazu ein, die 68er nicht nur als historisches Phänomen zu betrachten, sondern als Ausgangspunkt für die Frage nach heutigen Utopien.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei

 

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

Veranstaltung
06./07.11.2025 | Frankfurt am Main

Kolja Möller - Volk und Elite

Workshop

Workshop zum "Buch Volk und Elite - Eine Gesellschaftstheorie des Populismus" von Kolja Möller

weitere Infos ›
Veranstaltung
31.10.2025/01.11.2025 | Frankfurt am Main

Strafrecht und Kriminalpolitik in den Polykrisen der digitalen Welt

Symposium

Unter der Überschrift „Strafrecht und Kriminalpolitik in den Polykrisen der digitalen Welt“ sollen auf dem XII. Deutsch-Griechischen Strafrechtssymposion die heterogenen Herausforderungen diskutiert werden, mit denen sich das Strafrechtssystem in Zeiten sich häufender und interdependenter Krisen (Klima, Migration) konfrontiert sieht.

weitere Infos ›
Publikation
01.10.2025 | Lexikoneintrag

Moralisieren

Schmelzle, Cord (2025): „Moralisieren“. In: Pollmann, Anna; Möllmann, Christopher: Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein kritisches Vokabular, Wallstein, S. 544–561.

weitere Infos ›
Publikation
01.10.2025 | Sammelband

Dis.Ordering Distribution. Infrastructures, Formats and Practices in the Circulation of Culture.

Storz, Cornelia; Hediger, Vinzenz; Krings, Matthias (eds.) (2025): Dis.Ordering Distribution. Infrastructures, Formats and Practices in the Circulation of Culture. Emerald Publishing.

weitere Infos ›
Veranstaltung
03.11.2025 | Offenbach

Ich kann, also bin ich? Eine Kritik ableistischer Diskriminierung in unserer Gesellschaft

Vortrag

Der Vortrag von Dr. Regina Schidel im Rahmen der Goethe Lectures Offenbach analysiert Ableismus aus philosophischer und sozialtheoretischer Perspektive, und zwar exemplarisch am Fall von Menschen mit kognitiven Einschränkungen/geistiger »Behinderung«. Es werden Ursprünge ableistischen Denkens in der philosophischen Tradition entwickelt, in ihrer gesellschaftlichen Funktionalität untersucht und Möglichkeiten befragt, diese zu überwinden – diese stammen etwa aus kritischer und feministischer Theoriebildung.

weitere Infos ›
News
01.10.2025

Neuer Forschungsverbund „DemoReg“ nimmt Arbeit auf

Hessen investiert rund 3,1 Millionen Euro in den Ausbau der Demokratieforschung. Mit dem neuen Forschungsverbund „DemoReg“ entwickelt Hessen ein starkes, deutschlandweit besonderes Profil in der Demokratieforschung mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit. Das Forschungszentrum Normative Ordnungen ist personell beteiligt.

weitere Infos ›
News
30.09.2025

„Zeitenwenden. Normative Ordnungen im Umbruch?“

Das Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität Frankfurt am Main erhält für sein neues Forschungsprogramm „Zeitenwenden. Normative Ordnungen im Umbruch?“ eine großzügige Förderung durch den Stiftungsfonds Commerzbank im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Insgesamt stehen über eine Laufzeit von fünf Jahren Fördermittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung.

weitere Infos ›
Publikation
30.09.2025

Climate Finance, the Right to Promote Sustainable Development and Responsibility

Moellendorf, Darrel (2025): „Climate Finance, the Right to Promote Sustainable Development and Responsibility“. In: Berger, Axel; Brandi, Clara; Kollar, Eszter (eds.): Justice in Global Economic Governance. Normative and Empirical Perspectives on Promoting Fairer Globalisation, Edinburgh University Press, p. 125–133.

weitere Infos ›
Publikation
29.09.2025 | Zeitschriftenartikel

Im Visier der Autokraten: Vom Wert der Wissenschaftsfreiheit

Forst, Rainer; Tockner, Klement: Im Visier der Autokraten: Vom Wert der Wissenschaftsfreiheit. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. 10/2025, S. 109-117.

weitere Infos ›