Die Rolle des Kinderbetreuungsangebots für Fertilität und weibliches Arbeitsangebot

Projektleiterin: Prof. Dr. Nicola Fuchs-Schündeln

Viele Länder Süd- und Mitteleuropas kämpfen seit Jahren mit extrem niedrigen Geburtenraten sowie geringer Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen. Eine Erhöhung des öffentlichen Kinderbetreuungsangebotes scheint ein probates Instrument zu sein, beide Probleme anzugehen, und wurde vor kurzem von der deutschen Regierung beschlossen. In der Tat scheinen die skandinavischen Länder mit einer solchen Politik Erfolg zu haben. Kausalität lässt sich jedoch in diesem Zusammenhang nur schwer feststellen: stellen Regierungen Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung, wenn Änderungen in den Normen zu einem erhöhten Kinderwunsch sowie zu einer erhöhten gewünschten Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen führen, oder erhöht eine Expansion des öffentlichen Kinderbetreuungsangebotes tatsächlich die Geburtenrate sowie die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen?

In diesem Projekt wurde die Situation in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung analysiert. In der DDR wurde von Müttern erwartet, dass sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten, während westdeutsche Normen dem Gegenteil entsprachen. Nach 1990 wurden viele der zahlreichen Kinderbetreuungsstätten im Osten geschlossen, und ich analysiere den Effekt dieser Schließungen auf die lokale Geburtenrate und das weibliche Arbeitsangebot. Die zwei Vorteile dieser Studie liegen darin, dass erstens eine große regionale und zeitliche Variation bei der Schließung der Kinderbetreuungsstätten besteht, und zweitens durch die Benutzung von Instrumentenvariablen aus der Zeit vor der Wiedervereinigung Kausalität hergestellt werden kann.

Dieses Projekt griff auf eine Vielzahl von Datensätzen zurück und wurde deshalb im Forschungsdatenzentrum des Statistischen Bundesamtes durchgeführt.

Aktuelles aus dem Forschungszentrum

Veranstaltung
14.07.2025 | Frankfurt

Utopie und Aufbruch der 1968er – Was von politischer Rebellion und individueller Selbstbefreiung geblieben ist

Podiumsdiskussion

Die Diskussionsrunde mit Rainer Langhans, Christa Ritter, die seit 1978 zur Selbsterfahrungsgruppe um Langhans gehört, und dem Sozialphilosophen Martin Saar widmet sich utopischen Vorstellungen, die von der 1968er Bewegung ausgingen, und beleuchtet deren Ideale, Impulse, individuelle und gesellschaftspolitische Nachwirkungen.

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Veranstaltung
15.07.2025 | Frankfurt am Main

Klimaethik - Ein Reader

Buchvorstellung

Vorstellung des Buchs mit Dr. Lukas Sparenborg (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaften an der Goethe-Universität) und Prof. Dr. Darrel Moellendorf (Professor für Internationale Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität, Distinguished Visiting Professor an der Universität Johannesburg, Mitglied des Forschungszentrums Normative Ordnungen)

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News
30.06.2025

Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich im EJPT erschienen

Der Artikel „Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?“ von Amadeus Ulrich ist soeben Open Access im European Journal of Political Theory (EJPT) erschienen. Ulrich bringt darin die Perspektive des radikalen Realismus mit der kritischen Theorie Adornos in einen produktiven Dialog.

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News
30.06.2025

Prof. Dr. Franziska Fay mit dem Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 ausgezeichnet

Prof. Dr. Franziska Fay (Juniorprofessorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt Politische Anthropologie Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und ehemalige Postdoktorandin des Forschungszentrums Normative Ordnungen der Goethe-Universität) erhält den Sibylle Kalkhof-Rose-Universitätspreis 2025 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften.

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Publikation
25.06.2025 | Onlineartikel

Ideology and Suffering: What Is Realistic about Critical Theory?

Ulrich, Amadeus (2025): Ideology and suffering: What is realistic about critical theory? European Journal of Political Theory, 0(0).  https://doi.org/10.1177/14748851251351782

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News
24.06.2025

Neue Reihe „Vertrauensfragen“ in der Frankfurter Rundschau initiiert von Hendrik Simon

Demokratie lebt vom Streit – wenn er der gemeinsamen Suche nach Lösungen dient. An diesem Miteinander hakt es oft. Die neue FR-Reihe „Vertrauensfragen“ untersucht, initiiert von Hendrik Simon (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) Standort Frankfurt am Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität), woran das liegt und wie wir es besser machen.

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Publikation
23.06.2025 | Working Paper

Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina

Moreno, Guadalupe (2025): “Untrustworthy Authorities and Complicit Bankers: Unraveling Monetary Distrust in Argentina”. Max Planck Institute for the Study of Societies Discussion Paper 25/3.

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News
22.05.2025

Hat die deliberative Demokratie im Zeitalter von Oligarchen, Autokraten und Patriarchen eine Zukunft?

Am 3. Juni hält Prof. Simone Chambers einen Vortrag zum Wert von Demokratien und der Zukunft der Staatsform.

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Publikation
19.05.2025 | Sammelband

Klimaethik. Ein Reader

Sparenborg, Lukas; Moellendorf, Darrel (Hrsg.) (2025) : Klimaethik. Ein Reader. Suhrkamp.

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